Luftrettung
1995 entstand die Idee, die notärztliche Versorgung in der ländlichen Region Rostocks mittels eines Hubschraubers zu unterstützen. Dies stellte eine absolute Neuerung dar, denn bis dato gab es noch keine Erfahrungen, auf die man hätte zurück greifen können. Natürlich gab es Hubschrauber im System des Rettungsdienstes, jedoch kein "fliegendes Notarzteinsatzfahrzeug".
Der Landkreis Rostock, als Träger des Rettungsdienstes, unterstützte diese Idee, was einen völlig neuen Ansatz zur rettungsdienstlichen Versorgung der Bevökerung darstellte. Am 1. Januar 1996 war es dann so weit. Nach einer 3-monatigen Probezeit entstand eine fest vertragliche Zusammenarbeit mit dem Landkreis Rostock.
Mit dem Start des Hubschraubersystems entwickelte sich auch die Zusammenarbeit mit einem Anbieter der Luftrettung in Deutschland, der Firma Heli Flight aus Reichelsheim. Für den Flugbetrieb werden seitens der Heli Flight ein Hubschrauber Typ Robinson R44 Raven 2 mit dem Funkrufnamen "Rettung 29-82-01" sowie erfahrene Berufspiloten im Schichtbetrieb zum Einsatz gebracht.
Kleine Wartungsarbeiten und Durchsichten werden vor Ort durch die Techniker der Heli Flight erledigt. Für den Fall eines größeren Werkstatttermins wird eine Ersatzmaschine eingeflogen, so dass es zu keinen Ausfällen kommt. Der Landeplatz sowie sämtliche Einrichtungen, die für Personal und Technik errichtet wurden, gewährleisten einen reibungslosen und modernen Flugbetrieb. Sämtliche Sicherheitsstandards werden den gesetzlichen Gegebenheiten stets aktuell angepasst.
Für die notärztliche Besetzung des NEH bedienten wir uns anfänglich eines freien Pools an Ärzten. Damit eine lückenlose Besetzung des Dienstplanes gewährleistet werden konnte, schlossen wir nach kurzer Zeit eine Partnerschaft mit der Universitätsmedizin Rostock zur notärztlichen Besetzung. Dieser Ärztepool rekrutiert sich aus den Fachabteilungen der Anästhesie und Intensivmedizin des Hauses, wodurch ein qualitativ hochwertiger Rettungsdienst gewährleistet ist.
Der Einsatz des Notarzteinsatzhubschraubers hat seit 1995 unzähligen Menschen schnelle und vielen auch lebensrettende Hilfe gebracht. Schenkt man den Berichten Glauben, hat ihn mindestens jeder Zweite schon im Garten stehen oder in unmittelbarer Nähe seines Ortes gesehen. Fast jeder kennt ihn!